Museum der Okkupation und des Freiheitskampfes

Tallinn, Estonia
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Museum der Okkupation und des Freiheitskampfes - Cya On The Road

Museum der OkkupationenVorwortAls Folge der Machtergreifung der Bolschewisten in Petrograd nach der Oktoberrevolution (1917) erlangte Estland, das damals Teil des russischen Reiches war, seine Unabhängigkeit (24. Februar 1918). Es konnten sich demokratische Kräfte in Estland behaupten. Dies steht im Gegensatz zu Russland, wo sich die Diktatur der Sowjets etablierte. Die westlichen Mächte erkannten das souveräne Estland ohne Verzögerung (in Mai 1918) also noch vor dem Ende des 1. Weltkrieges an.Endlich befreit vom Joch der Fremdherrschaft, entfaltete sich in der jungen Republik eine konstruktive Dynamik. In wirtschaftlichen, materiellen und kulturellen Bereichen erblühte das Land.Abrupt wird dieser Gesellschaft ein Ende bereitet als die beiden mächtigen Nachbaren nacheinander Estland besetzten. Es waren Sowjetrussland (von 1940 bis 1941), dann das Dritte Reich (von 1941 bis 1944) und wieder die Sowjets (von 1944 bis 1991).Kurz nach Beginn der ersten Sowjetischen Okkupation verlangte die Marionettenregierung Estlands den Anschluss an Sowjetrussland. Am 9. August 1940 gab die Duma in Moskau feierlich ihre Zustimmung. Diese Annexion wurde im Westen nie anerkannt, jedoch im Auge des Sowjetischen Gesetzes waren alle Esten Sowjetbürger. Nach dem Angriff Hitlers am 22. Juni 1941 sahen die Esten zunächst in der Nazi Besatzung eine Befreiung von den Sowjets; für Stalin’s Regierung war aber jede Art von Kollaboration mit den Nazis Hochverrat.Die chronologisch gegliederte Dauerausstellung zeigt den Alltag der Esten während der 51 Jahre fremder und totalitärer Herrschaft und endet mit der Restaurierung der Estnischen Republik (20. August 1991).Etwa sechzig Zeitzeugen berichten in Videofilmen über ihre Erlebnisse, ihre Resignation, aber auch über ihre Hoffnung. Diese Zeugen stammen aus unterschiedlichen Berufsgruppen, mehrheitlich sind sie Opfer des Regims, masche aber trugen Verantwortung im Sowjetischen Estland. Zu den Videoberichten kommen zahlreiche Objekte und Dokumente, die in den Schaukästen ausgestellt sind. Sie ergänzen und erweitern die sehr persönlichen Aussagen der Menschen.

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