Dalheim Vicus
Wollte man in der Antike von der Mittelmeerküste, beispielsweise von Marseille aus, in den Norden Galliens reisen, so konnte man die antike Variante der "Autoroute du Soleil" nehmen und über Lyon den Weg nach Osten in Richtung Rhein einschlagen. Entlang dieser wichtigen Verkehrsachse, der Via Agrippa, boten eine Vielzahl von kleineren und größeren Städten und Poststationen (mansiones) die Möglichkeit zu übernachten und sich mit frischen Pferden zu versorgen. Die Tabula Peutingeriana gibt uns auch heute noch einen Eindruck von dem spätrömischen Straßennetz und der Infrastruktur entlang der Straßen. Dalheim, das antike Ricciacum, verdankt seine Entstehung dieser wichtigen Verkehrsader, die das Mittelmeer mit dem Rhein - und den dort stationierten römischen Truppen - verband. Wie die archäologischen Funde zeigen, war Dalheim ein vicus, also eine kleinstädtische Siedlung, von überregionaler Bedeutung, die an der Römerstraße zwischen Metz und Trier lag. Zeitlich fällt die Entstehung des vicus in die Zeit nach der Eroberung Galliens durch Caesar (58-51 v. Chr.), als man begann, das neue Territorium als Provinz in das Römische Reich zu integrieren. Zu den Maßnahmen gehörten neben der Anlage von Straßen auch die Gründung von neuen Siedlungen. Um 17 v. Chr. wurde als neuer Zentralort Augusta Treverorum, das heutige Trier, gegründet. In diese Zeit fällt wohl auch die Gründung des vicus Ricciacus, der zu einem Netz weiterer vici, wie Mamer, Niederanven, Wasserbillig oder auch Altrier gehört.Die Tour Dalheim wurde entwickelt von Studierenden des historischen Instituts der Universität Luxemburg und dem Centre national de recherche archéologique bzw. den Centre regional de recherche archéologique in Dalheim. Unterstützt wurde das Projekt von den Ricciacus Frënn.